Bodenluft-Messungen bei temporären Messstellen Anwendbarkeit Bodenluftuntersuchungen werden vor allem bei der Erkund- ung von Altablagerungen und Altstandorten eingesetzt. Sie können aber auch bei speziellen Fragestellungen, bei akuten Schadensfällen und Beweissicherungen zur Kontaminationsabgrenzung erfolgreich angewendet werden. Gut einsetzbar ist diese Untersuchungsmethodik bei Gasen und leicht flüchtigen Schadstoffen im Untergrund. Zum Beispiel können Methan, Kohlendioxid, flüchtige aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzin, Benzol, Toluol, Xylol), Chlorkohlenwasserstoffe (CKW, LHKW) und Schwefel- wasserstoff gut erfaßt werden. Nicht einsetzbar sind Bodenluft-Untersuchungen bei bindigen Böden und Böden mit hoher Bodenfeuchtigkeit. Messergebnis Das Messergebnis von Bodenluftuntersuchungen hängt viel- fach von den Umgebungsbedingungen und den im Jahreslauf natürlich schwankenden Faktoren (Bodentemperatur, Unter- grundaufbau, Lufttemperatur, Luftdruck etc.) ab. Es muss bei der Beurteilung von Bodenluft-Untersuchungs- ergebnissen daher beachtet werden, dass durch diese „Zonen unterschiedlicher Schadstoffbelastungen im Untergrund relativ zueinander erkannt und nach Größenordnungen differenziert werden“ (ÖNORM S 2090). Die absoluten Konzentrationen der Schadstoffe in der Bodenluft im Untergrund können im Jahreslauf schwanken. Die relative Konzentrationsverteilung ist aber immer in gleichem Ausmaß festzustellen. Probenahmetechnik Gemäß ÖNORM S 2090 können Bodenluftmessungen bei temporären Bodenluftmessstellen über Bodenluftsonden mit und ohne Vorbohrung vorgenommen werden. Da in der Regel auch Informationen über den Bodenaufbau gewünscht werden hat sich die Bodenluftprobenahme-Methodik  über Bodenluftsonden mit Vorbohrung durchgesetzt. Bei dieser Methode wird eine Rammkernsondierung bis in die gewünschte Probenahmetiefe abgeteuft, ein Packer zur Abdichtung gegen den Zuzug von Falschluft installiert und  die Bodenluft abgesaugt. Abhängig von der Standfestigkeit des Bohrlochs kann entweder die Installation des Packers im Bohrloch oder in einer zuvor gesetzten Stützverrohrung erfolgen.         Bild 1: Schematische Darstellung der Bodenluftprobenahme       Bild 2: Rammkern-                  sondierung                  und Boden-                  beurteilung       Bild 3: Vor-Ort-Messung im                  Bereich einer Deponie-                  altlast auf Methan,                  Kohlendioxid, Sauer-                  stoff und Schwefel-                  wasserstoff                         Normvorgaben zur Messung/Probenahme Da die Messergebnisse von Bodenluftuntersuchungen abhängig von den Rahmenbedingungen schwanken können sind zur Vergleichbarkeit der Messergebnisse die Vorgaben der ÖNORM S 2090 einzuhalten und zu dokumentieren. Im Wesentlichen sind dies: -  die Dichtheit des Messsystems (keine Ansaugung von    Falschluft), -  die Absaugung des 2- bis 3-fachen des Totvolumens des    Messsystems und des Falschluftvolumens des Bohrlochs    vor der Messung oder der Probenahme, -  der Volumenstrom ist bei temporären Bodenluft-Mess-    stellen auf maximal 1 l/min zu begrenzen, -  der Untergrundaufbau -  die Analysenmethode ist der jeweiligen Problemstellung    anzupassen (Spezifität der Analysenmethode, Quer-    empfindlichkeiten, Bestimmungsgrenzen, etc.). Analysenmethodik Die zu untersuchenden Gase und Dämpfe der leicht flüchtigen Schadstoffe können entweder bereits vor Ort mit transportablen Gasmesssystemen bestimmt werden oder nach der Probenahme durch Laboruntersuchungen. Vor-Ort-Untersuchungen können entweder durch direkt anzeigende Gasmessröhrchen oder über physikalische Methoden durchgeführt werden. Bei den physikalischen Verfahren werden IR-Detektoren, katalytische Wärme- tönungssensoren, elektrochemische Sensoren oder Geräte mit einem Fotoionisationsdetektor eingesetzt. In der nachfolgenden Übersicht sind die unterschiedlichen Anwendungen beispielhaft aufgelistet. Bei der Beurteilung von Vor-Ort-Messungen ist immer auf mögliche Querempfindlichkeiten und Bestimmungsgrenzen der jeweiligen Analysenmethode zu achten und die Mess- ergebnisse dahingehend zu beurteilen! Für Laboruntersuchungen werden die Gase oder Schadstoffe entweder in dichten Behältnissen (z.B.     Septum-Gläschen) oder auf Adsorbentien (z.B. Aktivkohle) gesammelt. Die Laboruntersuchungen erfolgen zumeist mittels Gaschromatographie mit spezifischen Detektoren (FID, ECD, MS). Die Nachweisgrenzen sind hier im Regelfall wesentlich geringer als bei den Vor-Ort-Messungen. http://www.traindl-consult.at
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